Echte Wespen (Vespinae)

Dolichovespula adulterina - Falsche Kuckuckswespe

In Mitteleuropa kommen 11 Arten der Echten Wespen (Vespinae) vor, die zumeist staatenbildend sind. Jeweils im Frühjahr gründet die Wespenkönigin einen neuen Staat. Zunächst auf sich allein angewiesen legt sie nur einige wenige Eier in die Fächer einer papierartigen Wabe. Die Larven zieht sie mit einem eiweißreichen Nahrungsbrei auf, bis diese sich verpuppen. Nachdem Arbeiterinnen aus den Puppen geschlüpft sind, konzentriert sich die Königin auf die Vergrößerung des Volkes. Von nun an ist sie ausschließlich mit Eierlegen beschäftigt. Nahrungsbeschaffung, Nestbau und Nachwuchspflege wird von den Arbeiterinnen übernommen. Erst im Spätsommer entwickeln sich pheromonbedingt Jungköniginnen und Drohnen. Bei Einbruch des Winters stirbt die alte Königin gemeinsam mit den Arbeiterinnen ihrer Kolonie. Nur die befruchteten Jungköniginnen überwintern in einem geschützen Versteck um im darauffolgenden Frühling einen neuen Wespenstaat zu gründen.

Bremsen (Tabanidae)

Zweifellos zählen die Bremsen (Tabanidae) zu den unangenehmeren Vertretern der ohnehin eher ungeliebten systematischen Unterordnung der Fliegen. Vom Schweißgeruch angelockt lassen sie sich die tückischen Zweiflügler im unbeobachten Moment auf ihrem Opfer nieder. Mit ihrem kräftigen Saugrüssel treiben sie ein verhältnismäßig großes Loch in die Haut.

Wie die Stechmücken aus ihrer entfernteren Verwandtschaft, deren Mundwerkzeuge bedeutend kleiner sind, saugen sie Blut, und ebenso wie diese injizieren sie einen körpereigenen Stoff in die Wunde, der die Blutgerinnung hemmt und das Blut flüssig hält. Der Biß ist schon aufgrund seiner Größe verhältnismäßig schmerzhaft und verursacht mindestens dicke juckende Quaddeln, wenn es schlimm kommt sogar ausgewachsene Schwellungen und Blutergüsse.

Immerhin sind diese Parasiten nur tagsüber unterwegs. So lässt sich mit etwas Aufmerksamkeit ihrem Stich entgehen. Der Versuch, sie wild ums sich schlagend zu vertreiben endet bei den hartnäckigen Biestern meist ergebnislos, und auch die überstürzte Flucht ist nicht unbedingt erfolgreich, denn die anhänglichen Fliegen verfolgen ihr Opfer. Besser heißt es, Nerven zu bewahren: Die lästigen Viecher sind nicht von der flinkesten Sorte; das Tier soll sich setzen. Während es sich für einen Augenblick auf die Suche nach einer möglichst ungeschützten Stelle begibt, lässt es sich mit einem gezielten Hieb erlegen.

Video

Wespe köpft Bremse
Serdar

Das beschriebene Jagdverhalten der Wespe ist arttypisch. Auf Youtube sind mehrere Videos zu finden, die zeigen wie  die Wespe ihre Beute erlegt.