Fichtensteinpilz (Boletus edulis)

Fichten-Steinpilz - Boletus edulis

Für so manchen Sammler gilt der Fichtensteinpilz als König unter den Speisepilzen. Seine Vielzahl günstiger Eigenschaften zeichnet ihn aus: Bereits aus wenigen Exemplaren seines oft stattlich großen und robusten Fruchtkörpers lässt sich eine ansehnlich Mahlzeit anrichten.  Sein Fleisch ist fest und von angenehmem Aroma und verglichen mit anderen Sammelpilzen ist es meist erfreulich wenig von Schnecken angefressen oder mit Madengängen durchzogen. So kann er zügig ohne allzuviel Restabfall verarbeitet werden. In Öl oder Lake eingelegt, tiefgefroren, eingekocht oder getrocknet kann der Dickröhrling noch lange Zeit nach dem Fund genossen werden.

Pfefferröhrling (Boletus piperatus)

Boletus piperatus

Wo man den Pfefferröhrling findet, lohnt es sich, auch nach dem Fichtensteinpilz Ausschau zu halten. Oft tritt der meist eher zierliche Röhrling als Begleiter des begehrten Edelpilzes auf; sie teilen sich das gleiche Habitat im Nadelwald. Früher galt der Pfefferröhrling aufgrund seines im rohen Zustand  scharfen Geschmacks als ungenießbar. Doch getrocknet kann der ungiftige Pilz zum Würzen verwendet werden. Seine Schärfe geht spätestens beim Kochen verloren, sodass der kleine Pfefferröhrling, der an seinem Standort oft in großer Zahl zu finden ist, ohne weiteres verzehrt werden kann.

Eichenrotkappe (Leccinum querciunum)

Leccinum querciunum - Eichenrotkappe

Der dunkelrote, feinfilzige Hut und der dunkelgrau auf weißem Grund beschuppte Stiel kennzeichnen diesen Röhrling aus der Gattung der Rauhfüße. Man findet ihn ausschließlich unter Eichen. Leicht verwechseln kann man ihn allerdings mit einigen nah verwandten Arten, die symbiotisch angepasst im Wurzelwerk anderer Gehölzarten leben. Im Unterschied zum Perlpilz ist hier ein Irrtum bei der Bestimmung wenig tragisch: Alle Rotkappenspecies sind ungiftig und gelten als gute Speisepilze.

Perlpilz (Amanita rubescens)

Amanita rubescens - Perlpilz

Auch den Perlpilz findet man häufig in der näheren Umgebung von Steinpilzen im Fichtenwald. Anders als jener ist der „rötende“ Amanita nicht auf den Nadelwald beschränkt sondern auch im Laubwald beheimatet. Dort besiedelt der Mykorrhizapilz das Wurzelwerk der Bäume.
Der etwas erdig schmeckende Blätterpilz ist bei Schwammerlsuchern durchaus beliebt. Aber Vorsicht ist geboten! Unerfahrene Sammler verwechseln diesen guten Speisepilz trotz einiger deutlicher Unterscheidungsmerkmale bisweilen mit dem gefährlich giftigen Pantherpilz.

Krause Glucke (Sparassis crispa)

Sparassis crispa - Krause Glucke

Von ganz anderer Natur als die vorangehend beschriebenen Pilzarten ist die Krause Glucke, mancherorts auch als Fette Henne bekannt. Dieser Porenpilz lebt als Saprobiont von der Zersetzung organischer Stoffe. Zumeist findet man sie in Kiefernwäldern. Der kundige Sammler empfindet große Freude beim Fund des in Geschmack und Konsistenz außergewöhnlichen Pilzes am Fuß einer alten Kiefer. Zwar ist der blumenkohlähnliche, sehr verzweigte Pilz nicht leicht zu reinigen, doch wird der Pilzfreund durch seine oft stattliche Größe – bis zu fünf Kilo erreicht die Kraus Glucke – reichlich entschädigt.