Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss, und für Chrysolina war dieser Dienstag ein Tag wie jeder andere. Er glich dem vergangenen Montag so haargenau wie sich der kommende Mittwoch unterschiedslos vor den Donnerstag und den Rest der Woche reihen würde. Es ging bald auf den Oktober zu und die Zeichen des heraufziehenden Herbstes mehrten sich. Seit Ende Mai schon hockte das blauschwarz-metallisch blinkende Käferweibchen auf einem Minzestängel und ging seinen alltäglichen Geschäften nach.
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"Nur nicht zu weit latschen.", lautete ihre Devise. | "Bloß nicht zuviel Energie auf zweitrangige Lappalien vergeuden.", dachte sie. | "Oft sind doch die einfachen Dinge zugleich die Besten." |
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Sie legte ein Ei und klebte es an die Unterseite des Minzeblattes,... | ...ein Zweites und ein Drittes folgten alsbald bis schließlich... | ...ein halbes Dutzend orangegelber Tönnchen am Blatt pappten. |
Einen „offiziellen” deutschsprachigen Namen hat dieser Käfer streng genommen nicht. Nichtsdestotrotz findet man ihn bisweilen unter den Synonymen Himmelblauer Blattkäfer oder Blauer Minzekäfer erwähnt. Letztere Bezeichnung ist recht treffend, denn man findet ihn fast ausschließlich auf Arten der Gattung Mentha wie Ackerminze, Rossminze ode Grüner Minze. Sein natürlicher Lebensraum liegt in der Waldrandumgebung, doch auch in Gärten ist er zu finden. Der Käfer verbringt dort seinen gesamten Lebenszyklus vom Ei über die Larve bis zum adulten Käfer auf bzw. in unmittelbaren Nähe ein und derselben Staude.
Das Insekt verbirgt unter den metallisch glänzenen vorderen Deckflügeln ein Paar normal ausgebildeter, häutiger Hinterflügel. Doch obwohl flugfähig, schwingt sich der Minzekäfer nur selten einmal in die Lüfte auf.
Innerhalb eines Jahres treten üblicherweise zwei Generationen auf. Etwa ab Mitte Mai sind die etwa 6-8mm langen, ovalen Krabbler an ihren Futterpflanzen anzutreffen. An der Unterseite von Minzeblättern legen die Weibchen ihre Eier ab, aus denen nach wenigen Wochen die nimmersatten Larven schlüpfen. Diese verpuppen sich nach einiger Zeit, aus den Puppen schlüpft ab Mitte Juni die nächste Käfergeneration. Deren Nachwuchs wiederum, verlässt während des Larvenstadiums im Frühherbst die Futterpflanze. Die Larven verpuppen sich im Erdboden und überwintern dort bis zum nächsten Frühjahr. In den Puppenhüllen durchlaufen die Tiere eine vollständige Metamorphose bis sie im Mai als geschlechtsreife Tiere schlüpfen und der Kreislauf von neuem beginnt.
Die Blattkäfer (Chrysomelidae) bilden eine sehr formenreiche Familie in der Ordnung der Käfer. Von weltweit über 50.000 beschriebenen Arten kommen allein in Deutschland etwa 470 vor. Blattkäfer leben, wie der Name schon vermuten lässt, ausschließlich vegetarisch von pflanzlichem Blattgrün. Nicht selten sind die Spezies auf nur einige wenige Futterpflanzenarten spezialisiert. Manche von ihnen kreuzen dabei die menschliche Interessen, wenn sie sich ausgerechnet auf bedeutsame landwirtschaftliche Anbauprodukte konzentrieren. Doch nur nur wenige sind als gefräßiger Ackerbauschädling so gefürchtet, wie der wohl bekannteste aller Blattkäfer. Der ursprünglich in Nordamerika beheimatete Kartoffelkäfer verursachte seit dem ausgehenden 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhundert verheerende Schäden im europäischen Kartoffelanbau.
Kommentare
1. Mein Haustier
Amelie schrieb am Donnerstag, den 20. Juni 2013 um 17:09 Uhr
Hallo, mein Name ist Amelie und ich habe einen himmelblauen Blattkäfer als Haustier, weil meine Eltern mir kein Haustier (Hund, Katze, Hamster, Kaninchen, etc.) erlaubt. Der schöne Käfer wird von mir jeden Tag gefüttert. Er liebt Minzblätter.Wir haben ein Kräuterbeet,deshalb kann ich ihn jeden Tag füttern Sein Terrarium ist sehr groß.Jeden zweiten Tag bekommt er neues Gras und jede Woche wird der Stall mit Seife und Wasser gewaschen. Der Käfer heißt Merlin. Er ist bestimmt der glücklichste Käfer der Welt!
2. himmelblauer blattkäfer
elaidia schrieb am Mittwoch, den 24. Juni 2015 um 14:41 Uhr
ich habe einen himmelblauen blattkäfer gesehen er war so schön blau glitzernt auf jeden war er auf der strasse der arme und ich habe ihn dann weggetragen und das war so süß mann ich hatte glück das kein auto da war
3. Himmelblaues Jahr ;-)
Jörn G. schrieb am Dienstag, den 25. August 2015 um 14:44 Uhr
Hallo, danke für die süße “Tagesbeschreibung“ oben. Sehr informative Seite, danke.
Dieses Jahr ist dank des warmen und trockenen Sommers sozusagen ein himmelblaues Jahr - es sind reichlich dieser ansehnlichen Käfer an Waldrändern unterwegs. Leider werden sie wohl auch von Radfahrern wenig beachtet und daher haufenweise plattgefahren. Aber nur die harten kommen halt in den Garten - habe gerade sechs bei mir an der Trockenhecke nahe dem Teich ausgesetzt, auf Minze halt, bin gespannt, ob es nächstes Jahr sozusagen ein Wiedersehen gibt. LG aus Berlin
4. Hallo,
Luisa schrieb am Samstag, den 24. September 2016 um 14:32 Uhr
ich sehe jedes Jahr himmelblaue Blattkäfer,immer im Beet an der Minze heujahr waren es 6.
5. Mein Haustier
Amelie schrieb am Samstag, den 24. September 2016 um 14:35 Uhr
Hallo, mein Name ist Amelie und ich habe einen himmelblauen Blattkäfer als Haustier, weil meine Eltern mir kein Haustier (Hund, Katze, Hamster, Kaninchen, etc.) erlaubt. Der schöne Käfer wird von mir jeden Tag gefüttert. Er liebt Minzblätter.Wir haben ein Kräuterbeet,deshalb kann ich ihn jeden Tag füttern Sein Terrarium ist sehr groß.Jeden zweiten Tag bekommt er neues Gras und jede Woche wird der Stall mit Seife und Wasser gewaschen. Der Käfer heißt Merlin. Er ist bestimmt der glücklichste Käfer der Welt!
6. Himmelblaue Minze
Detlef schrieb am Freitag, den 29. Juni 2018 um 21:19 Uhr
Guten Tag. In unserer Pfefferminz-Pflanze sind etwa 100 Käfer. Und sie sind hungrig.
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